Sie befinden sich hier: Themen IT-Grundschutz-Kataloge. Inhalt. Dokumententitel: M 1.25 Überspannungsschutz - IT-Grundschutz-Kataloge - Stand 2006
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M 1.25 Überspannungsschutz

Verantwortlich für Initiierung: Leiter IT, Leiter Haustechnik, IT-Sicherheitsmanagement

Verantwortlich für Umsetzung: Haustechnik, Administrator

Je nach Qualität und Ausbau des Versorgungsnetzes des Energieversorgungsunternehmens und des eigenen Stromleitungsnetzes, abhängig vom Umfeld (andere Stromverbraucher) und von der geographischen Lage, können durch Induktion oder Blitzschlag Überspannungsspitzen im Stromversorgungsnetz entstehen. Überspannungsschutzmaßnahmen dienen zur Reduzierung möglicher Schäden an IT-Geräten in Netzen durch direkten Blitzeinschlag, Einkopplung und Schalthandlungen.

Auch über andere elektrisch leitende Außenanbindungen wie Telefon-, Wasser- oder Gasleitungen können Überspannungen in ein Gebäude und die dort betriebene IT gelangen. Darüber hinaus können Überspannungen auch auf interne Leitungen eingekoppelt werden.

Ein komplettes Überspannungsschutzkonzept berücksichtigt alle externen und internen elektrisch leitenden Verbindungen und baut sich in drei Stufen auf, die sich im Wesentlichen an den Bemessungsstoßspannungen für die Überspannungskategorien gemäß DIN VDE 0110/IEC Publikation 664 orientieren:

Die Schutzwirkung jeder Stufe baut auf der vorherigen auf. Der Verzicht auf eine Stufe macht den gesamten Überspannungsschutz nahezu unwirksam.

Ist der gebäudeweite Aufbau eines Überspannungsschutzes nicht möglich, so kann man zumindest wichtige Teile der IT (Server etc.) mit einer entsprechenden Schutzzone umgeben. Netze mit einer Vielzahl angeschlossener Geräte können, um einen möglichen Schaden klein zu halten, durch Optokoppler oder Überspannungsableiter in kleine, gegeneinander geschützte Bereiche aufgeteilt werden. Dabei müssen geschützte und nicht geschützte Bereiche bis zurück zu der Schutzeinrichtung, bei der die Teilung erfolgt, konsequent getrennt werden. Die Zuleitungen müssen mit ausreichendem Abstand geführt werden,

eine gemeinsame Verlegung in einem Kabelkanal würde die Schutzwirkung aufheben. Überspannungsschutzeinrichtungen sollten periodisch und nach bekannten Ereignissen geprüft und ggf. ersetzt werden. Insbesondere bei Neugestaltung eines Schutzkonzeptes für Überspannung sind Auslegung und Funktionsweise bestehender USV (unterbrechungsfreier Stromversorgung) und NEA (Netzersatzanlage) zu berücksichtigen.

Neben dem Überspannungsschutz im Versorgungsnetz müssen in Serverräumen und den Kerneinheiten eines Rechenzentrums Maßnahmen gegen elektrostatische Aufladung getroffen werden. Der Durchgangswiderstand der Bodenbeläge in solchen Räumen muss zwischen 10 und 100 Megaohm liegen. Die Einstufung nach DIN-Vorschrift 4102-1 muss mindestens "B1 schwer entflammbar" erreichen. Dies gilt auch für einen Doppelboden oder Installationsboden.

Zwei Grundvoraussetzungen sind unabhängig von Umfang und Ausbau des Überspannungsschutzes zu beachten:

Ergänzende Kontrollfragen: