G 4.43 Undokumentierte Funktionen
Viele Anwendungsprogramme enthalten undokumentierte Funktionen, also Funktionen, die nicht in der Dokumentation beschrieben sind und die den Benutzern nicht bekannt sind. Bei einigen Betriebssystemen bzw. Anwendungsprogrammen gibt es mittlerweile Bücher, die einen Großteil der bekannt gewordenen, bis dato undokumentierten Funktionen beschreiben und die im Allgemeinen dicker sind als die mitgelieferten Handbücher. Undokumentierte Funktionen müssen sich allerdings nicht nur auf Hilfsmittel mit nützlichen Effekten beschränken. Solange diese Funktionen nicht offen gelegt sind, kann nicht ausgeschlossen werden, dass mit ihnen auch viel Schaden angerichtet werden kann.
Dies ist insbesondere dann problematisch, wenn die undokumentierten Funktionen Sicherheitsmechanismen des Produktes betreffen, beispielsweise den Zugriffsschutz. Solche Funktionen dienen oft als "Hintertüren" während der Entwicklung oder der Verteilung von Anwendungsprogrammen.
Beispiele:
- Bei verschiedenen IT-Systemen fanden sich von den Entwicklern eingebaute (und vergessene) Hintertüren, um die Wartung zu erleichtern, die es allerdings auch ermöglichten, mit einem trivialen Passwort Administratorrechte zu erlangen.
- Viele Programme können (oder müssen sogar) online beim Hersteller registriert werden. Bei einigen dieser Programme wurden bei der Online-Registrierung der Software gleichzeitig ein Überblick über alle auf der Festplatte gespeicherten Programme mitgeliefert.